PANTOMIME: Workshop Mimik der Bibel

Benedikt Anzeneder (Hauptschullehrer, Theologe, Schauspieler und Dozent an der Erlanger Schauspielschule für Pantomime und Impro-Theater)

Wie soll man erzählen?
GalerieBei Martin Buber findet sich die Erzählung eines Rabbis über seinen Großvater, einen alten, lahmen Mann, der aufgefordert wird, von seinem berühmten Lehrer, dem Baalschem, zu erzählen. "Da erzählte er, wie der heilige Baalschem beim Beten zu hüpfen und zu tanzen pflegte. Mein Großvater stand und erzählte, und die Erzählung riss ihn so hin, dass er hüpfend und tanzend zeigen musste, wie der Meister es gemacht hatte. Von der Stunde an war er geheilt." Der Rabbi fügte hinzu: "So soll man Geschichten erzählen!"

GalerieFreies, mit wenigen Mitteln inszeniertes Erzählen biblischer Texte (vor der Klasse) greift auf die Grundform zurück, mit der Menschen, Gruppen in alttestamentlicher Zeit ihre "Identifikationsgeschichten" weitergaben, tradierten: Die mündliche Weitergabe von Glaubenserfahrungen.
Moderne Theologie hat diese Grundform - im wissenschaftlichen Rahmen der sogenannten "narrativen Theologie" - wiederentdeckt (Johann Baptist Metz, Harald Weinrich). Ein Zitat des Theologen Heinz Zahrnt bringt es auf den Punkt: "Gott lässt sich nicht definieren. Von Gott kann man nur erzählen."

Inhalte des Kurses
Ausgehend von der vom Referenten vorgetragenen Jonageschichte, werden Strukturmerkmale und Techniken des freien, inszenierten Erzählens erarbeitet:
Musik (u.a. als Einstieg), erfinden von Nebenszenen, Dialogen, wichtige Textstelle als Zitate, pantomimische Techniken; Rollenwechsel, Stimme, Spiel und Ausdruckskraft der Hände, humoristische Elemente, Einbeziehung der Zuhörer, ...
In einem zweiten Schritt bearbeiten die Teilnehmer eine selbst gewählte biblische Szene.
Vortrag bzw. Vorspiel der erarbeiteten Szenen und Reflexion schließen den Kurs ab.

Dauer: 2 Std. bis Tagesveranstaltung

Bisherige Kursveranstaltungen u.a.:



BENEDIKT ANZENEDER
Pantomime | Clownerie | Performance | Moderation